Viele Katzen sind Wasserscheu – Wann macht ein Bad wirklich Sinn?
Das Gerücht oder der Mythos das alle Katzen Wasserscheu sind hält sich hartnäckig. Aber was ist dran? Und ist es ratsam die Katze regelmäßig zu baden, zu duschen oder zu waschen? Oder sollte das nur im absoluten Notfall in Erwägung gezogen werden, bei zum Beispiel zu großer Verschmutzung bei Freigängerkatzen, oder bei erheblichen Parasitenbefall oder wenn die Katze nicht mehr in der Lage ist sich selber im ausreichendem Maße zu putzen? Die gute Nachricht ist, jede Katze ist verschieden. Einige wenige akzeptieren das gelegentliche baden und waschen ohne weiteres, die allermeisten verstehen beim Thema Wasser jedoch in der Regel überhaupt kein Spaß und auch keine Freunde. In dem Fall versuchen Sie unbedingt den dadurch entstehenden erheblichen Stress, wenn möglich, für das Tier zu ersparen oder so weit es geht zu begrenzen.
Grundsätzlich planschen jüngere Katzen gerne mal im oder mit dem Wasser. Was wohl vor allem der Neugierde und dem Spieltrieb geschuldet ist. Ältere Katzen neigen in der Regel aber eher dazu das Wasser meiden. Ausschlaggebend für die Unlust zum baden dürfte sicherlich auch zum Teil der resultierende Kontrollverlust dabei sein. Mit Wasser freiwillig spielen – gerne, aber unfreiwillig baden – no way! Allgemein gilt, dass die allermeisten Hauskatzen und Wohnungskatzen wasserscheu sind. Bei wilden Katzen sieht das etwas anders aus, da es manchmal zum jagen dazugehört im Wasser sogar zu schwimmen. Aber wir reden hier nur von der Hauskatze und wie es gelingt (im Notfall) sie zu baden.
Wer eine Katze besitzt, der weiß: Katzen verbringen viel Zeit damit, sich zu putzen. Vom Gesicht über die Pfoten bis hin zum Schwanz streichen sie wieder und wieder Pfoten und die Zunge. Rund zwei bis drei Stunden verbringen die Stubentiger am Tag damit, sich auf diese Weise zu pflegen.
Die Zunge einer Katze – effektiver als jede Haarbürste
Meistens verwenden sie ihre Zunge, um nicht nur Schmutz, sondern auch lose Haare und sogar Parasiten restlos zu entfernen. Dabei arbeiten Katzen häufig effektiver als jeder Kamm und jede Bürste. Die Zunge einer Katze ist mit feinen Erhebungen versehen. Die Rede ist von den sogenannten Hornzähnen. Sie wirken wie ein ganz feiner Kamm und dienen nicht nur der Reinigung, sondern auch der Glättung des Fellkleides. Katzen sind zwar sehr gelenkig, doch an jede Stelle des Körpers gelangen sie trotzdem nicht. Dann wird anstelle der Zunge die Pfote eingesetzt. Nicht ohne Grund gibt es den Begriff „Katzenwäsche“.
Diese Putztechnik ist sehr viel effektiver als vielfach angenommen. Meistens ist es daher gar nicht nötig, eine Katze regelmäßig zu baden. Anders als zum Beispiel der Menschen kann sie sich ganz alleine sauber halten, ohne Wasser oder Shampoo. Allerdings gibt es trotzdem triftige Gründe, die für das ausnahmsweise Baden der Katze sprechen.
Mögliche Gründe für das Baden einer Katze
Alte und kranke Tiere
Wenn eine Katze an Altersschwäche leidet, kann sie sich mitunter nicht mehr selbst pflegen. Besitzer merken es daran, dass das Fell immer stumpfer wird, stellenweise sogar verfilzt oder schlicht schmutzig ist. Vor allem die Streu aus dem Katzenklo, bei Freigänger auch Erde, lose Blätter und anderer Schmutz bleibt im Fell haften. Meistens stört es nicht nur den Besitzer, sondern auch die Katze selbst, wenn das Fell einfach nicht mehr richtig sauber wird. Deshalb ist es eine gute Idee, in diesem Fall mit einem Bad nachzuhelfen. Hinterher fühlt sich das Tier wieder wesentlich wohler. Damit das in Zukunft gar nicht erst passiert, sollten Besitzer bei einer sehr alten, schwachen Katze überlegen, ob sie das Tier überhaupt noch regelmäßig nach draußen lassen wollen.
Nicht nur alte, sondern auch kranke Tiere können die Pflege des Fells nicht mehr ohne Weiteres selbst erledigen. In dem Fall ist es vollkommen in Ordnung, wenn man die Samtpfote einmal, oder so oft wie es eben nötig ist, badet. Das sollten Besitzer allerdings nur so lange tun, bis die Katze die Körperpflege wieder selbst übernehmen kann. Ansonsten wird zum einen die Haut des Tieres zu sehr angegriffen und die Katze erlebt unnötigen Stress, der beim Baden unweigerlich aufkommen wird.
Parasiten loswerden – Baden ist Pflicht
Wenn hartnäckige Parasiten, wie zum Beispiel Flöhe, die Katze befallen haben, ist das Baden quasi Pflicht. Meistens gibt der Tierarzt Haltern spezielle Mittel mit, die wie ein Shampoo benutzt werden. Können diese Medikamente gegen Parasiten nicht trocken eingesetzt werden, muss das Tier in die Wanne. Hier sollten Halter darauf achten, dass sie die Katze wirklich nur so häufig und so lange baden, wie es unbedingt nötig ist. Damit die Parasiten sicher fernbleiben, muss das Bad im Zweifel innerhalb kurzer Abstände wiederholt werden. Das versetzt die Katze meistens in Stress, der minimiert werden muss. Wer genau weiß, wie man eine Katze korrekt und behutsam badet, kann dem Tier das Leben an dieser Stelle leichter machen. Wichtig beim Befall von Parasiten: Meistens müssen die speziellen Shampoos nicht nur oberflächlich aufgetragen, sondern sorgfältig einmassiert werden. Anschließend soll das Mittel – je nach Wirkungsweise, Hersteller und Anwendungsfall – einwirken. Damit das ohne Probleme klappt, können sich Katzenhalter eine zweite Person zur Hilfe holen. Dann klappt es etwas einfacher.
Langhaarige Rassen – makelloses Haar auf der Ausstellung unverzichtbar
Vor allem Züchter, aber auch Liebhaber bestimmter Rassen gehen gerne mit ihren Tieren auf Ausstellungen. Manchmal lässt es sich in diesem Kontext nicht vermeiden, die Tiere unter anderem durch das Baden, Kämmen und Frisieren so herzurichten, dass es bestmöglich aussieht. Natürlich sollte die Katze trotzdem so selten wie irgend möglich gebadet werden. Wer bereits weiß, dass er die Katze in absehbarer Zeit wegen solcher Ausstellungen oder Wettbewerbe baden wird, sollte schon früh mit der Samtpfote üben. Dazu muss das junge Tier nicht unbedingt gebadet werden, aber es schadet nicht, die Katze schon einmal an das Badezimmer und speziell an die Badewanne zu gewöhnen. Dann fühlt sich der Stubentiger beim richtigen Baden nicht ganz so unwohl und wird weniger Stress verspüren.
Stark verschmutzte Katze – hier hilft nur noch ein Bad
Es gibt Situationen, aus denen Katzen mit einem stark verschmutzten oder verfilztem Fell herauskommen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn eine Katze aus einem Messie-Haushalt oder aus anderweitig schlechter Haltung befreit wird. Es kommt zudem vor, dass Katzen in Schlammlöcher oder ähnliches fallen und sich nicht mehr alleine befreien können. In diesem Fall muss das Tier nach der Rettung gründlich gebadet werden. Das ist allerdings nur sinnvoll, wenn man davon ausgehen kann, dass die Katze sich nicht mehr alleine säubern kann.
Wenn eine Katze starken Durchfall hat, kann es ebenfalls ein, dass sie die Verschmutzungen nicht mehr alleine loswird. Das kann vor allem bei langhaarigen Rassen passieren, bei denen sich der weicher oder gar wässriger Kot in den Haaren im hinteren Bereich des Körpers festsetzt. In diesem Fall bietet es sich an, die Katze zu waschen. Meistens reicht es aus, wenn nur der betroffene Bereich und nicht gleich die ganze Katze gewaschen wird. Das funktioniert schneller, einfacher und vor allem stressfreier.
Ein weiterer möglicher Grund für eine stark verschmutzten Katze: Wenn sich im Fell oder auf der Haut des Tieres Chemikalien befinden. Das kann zum Beispiel durch ausgelegte Köder oder durch versehentlich in die Nähe des Tieres gekommene Reiniger passieren. Hat man das Gefühl, die Katze riecht komisch und man weiß nicht, woher das kommt, sollte das Fell untersucht werden. Handelt es sich um Chemikalien, sollten diese so schnell und so gründlich wie möglich ausgewaschen werden. Wer das aus irgendwelchen Gründen nicht alleine schafft, kann die Katze zum Tierarzt bringen. Das Problem ist oft, dass wenn die Katze durch das baden unter Stress steht, sie mitunter unglaubliche Kräfte entwickelt und damit nicht zuletzt auch die Verletzungsgefahr für Mensch und Tier steigt.
Generell gilt: Ein Vollbad ist immer das letzte mögliche Mittel, um eine Katze zu reinigen oder zu pflegen. Reicht es aus, nur einen Teil des Katzenkörpers zu shampoonieren oder mit Wasser zu reinigen, sollte man es dabei belassen. Manchmal genügt es sogar, wenn man das Fell sehr gründlich ausbürstet. Alternativ dazu kann man es mit einem feuchten Reinigungstuch versuchen – dieses sollte möglichst ohne Parfümstoffe oder Chemie daherkommen.
Katzenshampoo
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Katzen sind wasserscheu. Daher kann man nicht davon ausgehen, dass das Tier Spaß am Baden hat. Genau deshalb sollte das Bad so angenehm und vor allem so stressfrei wie möglich gestaltet werden.
Sobald die Katze sich im Badezimmer befindet, werden alle Türen und Fenster geschlossen. Außerdem werden alle Gegenstände entfernt, in welchen sich die Katze aus Panik mit den Krallen verheddern könnte. Bevor es danach ans eigentliche Baden geht, wird die Katze gründlich und mit ganz viel Geduld ausgebürstet. Das ist wichtig, weil sich Knoten aus trockenen Haaren leichter lösen lassen als auch nassen Haaren. Zudem sollte die Katze nur so lange wie unbedingt nötig nass sein.
Die Badewanne wird bis auf Höhe des Bauches der Katze mit warmem Wasser gefüllt. Das Wasser darf weder zu kalt noch zu warm sein. Optimal ist eine lauwarme Temperatur von maximal 35 Grad Celsius. Alles andere wäre der Katze unangenehm. Wenn möglich hilft eine zweite Person dabei, die Katze festzuhalten, während jemand anders die Katze wäscht.
Zuerst wird das Wasser eingelassen, danach kommt die Katze ins Wasser. Man nimmt das Tier fest mit beiden Händen und lässt es behutsam nach unten in Richtung Badewannenboden gleiten. Hektische Bewegungen sind ebenso wie ein zu ruppiges Zugreifen unangenehm für das Tier. Vorsicht: Viele Katzen reagieren trotz allen Vorsicht ängstlich und fahren die Krallen aus.
Die Katze sollte niemals allein gelassen werden. Der direkte Körperkontakt zum Besitzer sorgt dafür, dass sie sich zumindest etwas sicherer fühlt. Am besten, der Körper des Tieres wird dann in sanften Bewegungen und mithilfe eines Bechers nach und nach angefeuchtet. Es darf kein Wasser in Augen, das Maul oder die Ohren kommen, sonst könnte die Katze panisch reagieren. Auf keinen Fall darf die Katze untergetaucht werden!
Danach wird Shampoo speziell für Katzen in massierenden, vorsichtigen Bewegungen aufgetragen und mit einem sanften Strahl aus der Brause ausgespült. Ist das Wasser klar, wickelt man die Katze in ein Handtuch, reibt sie sanft trocken und föhnt sie anschließend auf einer niedrigen Stufe. Die Katze darf erst wieder nach draußen, wenn das Fell ganz trocken ist. Ansonsten könnte sie sich erkälten. Zudem ist nasses Fell sehr anfällig dafür, neuen Schmutz sofort anzunehmen.
Alles in allem wünschen wir Ihnen viel Glück und viel Erfolg bei der „Mission“ Katze baden. Wir empfehlen es, aus eigener Erfahrung, nur im allernötigsten Notfall. Die Situationen in dem eine Wohnungskatze gebadet werden muss sind ja zum Glück auch ehersehr selten. Auch bei Freigängerkatzen kommt es nicht oft vor, dass nur ein Bad hilft. Wenn es allerdings unausweichlich ist, sind Sie mit den oben genannten Tipps ein klein wenig besser auf den Tag „X“ vorbereitet 🙂