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Urinprobe von Katze für den Tierarzt – So geht´s!

Wie bekomme ich am besten eine Urinprobe von meiner Katze?

Wenn die Katze Symptome einer Krankheit zeigt, wird der Tierarzt das Tier zuerst abtasten und eine allgemeine Untersuchung durchführen. Allerdings lässt sich nicht in allen Fällen auf diese Weise herausfinden, was die Samtpfote hat. Deshalb wird es hin und wieder nötig, dass eine Urinprobe ins Labor geschickt wird. Anhand der Probe findet der Tierarzt oftmals schnell heraus, was mit dem geliebten Haustier nicht stimmt.

Vor allem Krankheiten wie Diabetes und die Niereninsuffizienz sind bei Katzen recht verbreitet. Anhand der Werte der Urinprobe stellt sich schnell heraus, ob das jeweilige Tier davon betroffen ist. Doch die Urinprobe von der Katze zu bekommen, ist manchmal gar nicht so einfach – weder für den Tierarzt noch für die Besitzer.

Urinprobe von Katze nehmen
(Symbolfoto: Von Yaya Photos/Shutterstock.com)

Erste Möglichkeit: Punktion der Harnblase

Was im ersten Moment erschreckend klingt, ist in Wahrheit nur ein sehr kleiner Eingriff, der äußerst selten Komplikationen mit sich bringt. Der Tierarzt sticht in diesem Fall durch die Bauchdecke des Tieres. Er verwendet eine sogenannte Hohlnadel, um die erforderliche Urinmenge direkt zu entnehmen.

Es handelt sich bei der Punktion um einen routinemäßigen Eingriff, den die Tiere gut vertragen. Haben Tiere ohnehin Angst vor dem Tierarzt, bedeutet die Behandlung natürlich Stress. Körperlich ist jedoch nicht mit Nachteilen zu rechnen.

Steht die Katze unter Stress, schüttet der Organismus des Tieres Glukose aus. Diese befindet sich anschließend auch im Urin, den der Tierart bzw. das zuständige Labor auswertet. Das Problem: Der Urintest weist so viel Glukose auf, dass man annehmen könnte, die Katze habe Diabetes, obwohl das nicht der Fall ist. Wenn es sich um ein falsch positives Ergebnis handelt, wird die Katze anschließend gegen Diabetes behandelt, obwohl sie etwas ganz anderes hat. Die wahre Erkrankung wird dadurch verschleppt und eine zielgerichtete Behandlung vereitelt.

Bedenken sollten Besitzer einer Katze, dass sich das minimale Risiko während des Eingriffs und das Risiko eines falschen Ergebnisses vermeiden lässt. Indem man dem Tier eine nicht-invasive Probe entnimmt, können die Risiken auf ein absolutes Minimum begrenzt werden.

Zweite Möglichkeit: Urin zu Hause entnehmen

Diese Methode funktioniert getreu dem Motto: Geduld, Geduld und noch mehr Geduld! Der Urin von der eigenen Katze kann von Besitzern schlicht mit einer kleinen Schale aufgefangen werden. Hierzu muss man natürlich zuerst geduldig abwarten, bis das Tier Urin absetzt und dann genau im Richtungen Moment zur Stelle sein. Wichtig ist, dass die Katze nicht unnötig gestresst wird und dass die Schale sauber und trocken ist – ansonsten könnte das Ergebnis verfälscht werden.

Was in der Theorie so einfach klingt, erweist sich im Alltag nicht als unkompliziert. Viele Halter verpassen den perfekten Augenblick, weil man die Katze natürlich nicht den ganzen Tag über beobachten kann und möchte. Zudem gibt es Tiere, die sich nicht gerne beim Urin absetzen beobachten lassen und sich das Pinkeln verkneifen. Einige Katzen setzen Kot und Urin gleichzeitig ab. In diesem Fall ist die Gefahr sehr groß, dass der Urin verunreinigt in der Schale ankommt und das Ergebnis abermals verfälscht wird oder die Probe gar nicht erst untersucht werden kann.

Handelt es sich um eine ruhige, geduldige Katze, die dem Halter sehr vertraut ist, kann die Methode mit der Schale auf Anhieb klappen. Wer allerdings eine scheue, misstrauische oder eine junge Katze besitzt, der braucht hier mehrere Anläufe. Manchmal wird es gar nicht möglich sein, den Urin ohne Murren einzufangen. Versuchen sollten es besorgte Katzenhalter auf jeden Fall. Wenn es nicht klappt, bleibt immer noch der direkte Weg zum Tierarzt oder eine weitere Methode für zu Hause.

Essenziell ist auch bei dieser Methode: Die Schale muss einwandfrei sauber sein, denn eventuelle Keime sieht man mit dem bloßen Auge nicht. Mittels eines Tests ist nicht auf Anhieb zu erkennen, ob die Keime aus dem Organismus der Katze kommen oder bereits in der Schale vorhanden waren.

Dritte Möglichkeit: Urinprobe mit Spezialstreu entnehmen

Urin der Katze aus dem Spezial Katzenstreu entnehmen
Urin der Katze aus dem Spezial Katzenstreu entnehmen – (Symbolfoto: Von Yaya Photos/Shutterstock.com)

Wer es nicht schafft, den Urin der eigenen Katze mithilfe einer einfachen Schale einzufangen, ist damit nicht alleine. Gerade Katzen gelten nicht ohne Grund als schwierig zu erziehen. Doch es gibt eine mögliche Lösung, die sich sehr unkompliziert, schnell und einfach anwenden lässt: Im Handel finden Katzenbesitzer spezielles Streu, das der Entnahme von Urin dienen soll. Sobald die Katze das Katzenklo benutzt hat, können Halter das Klo anheben, bis sich der Urin an einer Stelle sammelt.

Anschließend wird der gesammelte Urin mit einer feinen Pipette aufgenommen. Mithilfe von diesem winzigen Werkzeug lässt sich der Urin ohne Probleme in eine separates Gefäß für die Probe füllen. Natürlich muss auch dieses keimfrei sein; meistens erhalten Besitzer das Gefäß direkt vom zuständigen Tierarzt. Das Gefäß wird danach gut verschlossen und am besten alsbald zum Tierarzt gebracht. Manchmal untersuchen Halter den Urin auch mit einem eigenen Kit bestehend aus Teststreifen und Co. Das sollte man am besten vorher mit dem Fachmann besprechen, um keine falschen Schlüsse aus den Ergebnissen zu ziehen.

Urinprobe aus dem Katzenklo sammeln

Wer die Spezialstreu zum Sammeln des Urins verwenden möchte, muss das Katzenklo natürlich entsprechend vorbereiten. Hierzu wird das Klo gründlich geputzt und alle alten Reste von Kot oder Urin werden entfernt. Wer mehrere Klos innerhalb eines Haushalts hat, sollte möglichst vorübergehend nur eines zur Verfügung stellen. So behalten Katzenbesitzer eher den Überblick. Befinden sich mehrere Tiere in einem Haushalt, muss man genau darauf achten, wann welche Katze das Klos benutzt und sofort reagieren.

Sobald die Katze den Urin abgesetzt hat, heißt es: Schnell sein! Wer sofort mit der Pipette zu Werke geht, hat beste Chancen, frischen und nicht verunreinigten Kot aufzufangen.

Hat es beim ersten Mal nicht geklappt, lässt sich die spezielle Streu – je nach Marke und Sorte – noch einmal verwenden. Hierzu wird die Streu ausgewaschen und erneut großzügig in Katzenklos verteilt. Natürlich muss die Streu absolut trocken sein, bevor sie erneut in einem Katzenklo verwendet wird. Im Winter bietet es sich an, diese nahe der Heizung zu platzieren. Hierbei ist es wieder wichtig, dass die Streu nicht verschmutzt wird. Befinden sich andere Haustiere in der Nähe, sollten sich diese der Streu nicht nähern dürfen.

Das Besondere an der Spezialstreu ist die Tatsache, dass sie Urin schlecht oder teilweise gar nicht aufnimmt. Deshalb sammelt sich der Urin durch das bloße Kippen in einer Ecke und kann ganz bequem von dort aufgenommen werden. Diese Pfütze reicht in der Regel aus, um mindestens eine Pipette zu füllen. Achten sollten Halter darauf, dass der Urin nicht zu lange in der Pipette verbleibt, sondern zeitnah in das richtige Gefäß umgefüllt wird. Das Gefäß für die Aufbewahrung ist in vielen Fällen zusammen mit Set mit der Spezialstreu enthalten.

Die meisten Katzen nehmen die spezielle Streu zum Sammeln des Urins gut an. Wenn nicht, bietet sich ein erneuter Versuch an.

Was vor der Entnahme noch wichtig ist

Halter sollten eines wissen, bevor sie sich für eine der oben genannten Methoden entscheiden: Je frischer die Probe ist, desto eher lässt sich das richtige Ergebnis ablesen. Deshalb bietet es sich an, die Probe erst kurz vor dem Besuch beim Tierarzt durchzuführen. Natürlich wäre es perfekt, wenn die Probe maximal ein bis zwei Stunden alt ist. Doch im Alltag lässt sich das meistens nicht so umsetzen. Älter als 12 Stunden sollte die Probe trotz aller Unannehmlichkeiten jedoch nicht sein.

Wer nicht sofort zum Tierarzt geht, muss die Probe am besten im Kühlschrank oder – im Winter – draußen und fernab der Heizung aufbewahren. Am besten, Halter fragen vorab den Tierarzt, wie alt die Probe sein darf und wie bzw. wann sie diese am besten abgeben sollten. Manche Labore nehmen die Probe auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten an, zum Beispiel bei Nottierkliniken.

So gehen Katzenbesitzer mit der Probe um

Wer die Urinprobe entweder mittels der Katzenstreu oder durch das Unterhalten eines Behälters gewonnen hat, sollte mit der Probe anschließend sorgfältig umgehen. Wer kein Gefäß vom Tierarzt erhalten hat, kann auch ein eigenes Gefäß verwenden. Zu diesem Zweck ist es enorm wichtig, dass es sich um einen verschließbaren Becher handelt. Keine Schmutzpartikel, Insekten oder andere Dinge dürfen in die Probe gelangen!

Generell muss der Behälter nicht vollkommen steril sein. Handelt es sich um einen Behälter aus der Küche, achten Halter am besten darauf, dass weder Reste von Spülmittel, noch von Essen oder speziell von Zucker vorhanden sind. Wenn möglich wird das Gefäß nach dem Befüllen mit einem Stift oder einem kleinen Klebezettel beschriftet. Ansonsten kann es passieren, dass das Labor oder der Tierarzt die Proben verschiedener Tiere verwechselt. Besorgt Halter geben am besten den Namen des Tieres und den eigenen Namen auf dem Becher an. Das Datum, an welchem der Urin gewonnen wurde, sollte ebenfalls nicht fehlen – am besten mit Datum oder der ungefährer Tageszeit.

Hilfsmittel um den Urin der Katze zu Hause einzusammeln

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