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Hilfe meine Katze hat Ohrmilben – was tun?

Wie Sie einen Ohrmilbenbefall bei der Katze feststellen und warum Sie jetzt handeln sollten

Katzen sind von Natur aus reinliche Tiere. Gründliches Putzen gehört zu ihrer täglichen Routine – auch der äußere Bereich der Ohren wird durch die Katzenwäsche abgedeckt. Putzt und kratzt sich die Katze vermehrt in diesem Bereich, lohnt ein genaueres Hinsehen. Es könnte ein Hinweis auf Ohrmilbenbefall sein. Die Parasiten nisten sich in der Ohrmuschel und im Gehörgang der Katze ein und lösen starken Juckreiz und Entzündungen aus.

Wie Sie Ohrmilben erkennen, mit welchen Symptomen sich ein Befall bemerkbar macht und wie die lästigen Parasiten behandelt werden, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Ohrmilbenbefall bei der Katze - Was tun?
(Symbolfoto: Von Kittyfly/Shutterstock.com)

Ohrmilben – winzige Parasiten

Ohrmilbe bei Katzen vergrößert
Ohrmilbe in der Feline auf Lichtmikroskop (Symbolfoto: Von Chanisa Ketbumrung/Shutterstock.com)

Ohrmilben (otodectes cynotis) sind kleine weiße Parasiten aus der Gattung der Spinnentiere. Sie gehören zu den Räudemilben. Ihr ovaler Körper weist einen Durchmesser von rund einem halben Millimeter auf. Die Parasiten besitzen lange Beinchen und Kieferklauen.

Wie der Name vermuten lässt, befallen Ohrmilben mit Vorliebe die Ohrmuschel und den Gehörgang der Katze. Dort durchbohren sie mit ihren Mundwerkzeugen die Hautoberfläche und ernähren sich von austretenden Gewebsflüssigkeiten.

In der warmen, feuchten Ohrmuschel finden die Milben eine ideale Brutstätte vor und vermehren sich mit hoher Geschwindigkeit – die Entwicklung vom Ei über die Larve bis hin zur erwachsenen Milbe ist nach drei Wochen abgeschlossen. Ihr Lebenszyklus findet komplett auf dem Wirt statt. In feuchter Umgebung können die Parasiten auch ohne Wirt einige Wochen überleben.

Ohrmilben werden von Tier zu Tier übertragen

Milben werden durch den Kontakt zu befallenen Tieren übertragen – von Katze zu Katze. Die Parasiten können in jeder Altersgruppe auftreten. Junge Katzen sind jedoch häufiger von einem Befall betroffen. Freigänger Katzen kommen in freier Wildbahn mit den Erregern in Kontakt. Auch Hauskatzen sind der Gefahr ausgesetzt.

Ohrmilben sind nicht wirtsspezifisch – eine Ansteckung von Hund zu Katze und umgekehrt ist ebenfalls möglich. Obwohl der Mensch nicht zu den bevorzugten Wirten gehört, sind Ohrmilben auf Menschen übertragbar. Sie nutzen den menschlichen Körper als Zwischenwirt. Diesen Vorgang nennen Mediziner Zoonose.

Bei immungeschwächten Menschen können Ohrmilben eine Pseudoskabies auslösen. Die Hautkrankheit verursacht heftigen Juckreiz. Die Übertragung auf den Menschen ist zwar selten, es ist dennoch ratsam, den näheren Kontakt zum Katzenohr zu meiden, falls der Stubentiger sich mit den Parasiten infiziert hat.

Wie Sie Ohrmilben erkennen

Ohrmilben sind winzige Parasiten, die sich durch genaues Hinsehen als kleine, bewegliche Punkte im Katzenohr erkennen lassen. Der Befall ruft eine Entzündung hervor – der Gehörgang der Katze ist feucht und leicht gerötet. Häufig sind bräunlich-schwarze Krusten zu erkennen, die mit Eiter und einer erhöhten Ohrenschmalz-Produktion einhergehen. Grundsätzlich sollten Sie regelmäßig die Ohren Ihrer Katze kontrollieren und bei Bedarf auch reinigen um frühzeitig einen Milbenbefall zu erkennen und schnell handeln zu können.

Sie können Folgendes versuchen, um die Milben zu erkennen: Stellen Sie Ihre Katze beim Kämmen auf ein weißes Tuch. Sammeln sich auf der Unterlage kleine orange-rote Pünktchen an, können Sie von einem Milbenbefall ausgehen.

Wichtig ist, dass Sie in jedem Fall einen Tierarzt zurate ziehen. Er kann herausfinden, ob es sich um Ohrmilben handelt oder ob eine andere Erkrankung ursächlich ist.

Ohrmilben – Symptome und potenzielle Folgen

Ohrmilben verursachen durch ihre Bisse und ihren Speichel Hautreizungen, allergische Reaktionen und Juckreiz. Obwohl die Symptome von Katze zu Katze verschieden sein können, ist häufiges Kratzen im Ohrbereich ein typisches Indiz für einen Befall.

Viele Tiere schütteln den Kopf, legen ihn schief und reiben ihr Ohr an Gegenständen. Ist der Juckreiz stark ausgeprägt, kann es passieren, dass sich die Katze blutig kratzt. Anderen Katzen knicken die Ohren ab, versuchen mit den Krallen ins Ohr vorzudringen und laufen unkoordiniert im Kreis.

Manche Stubentiger zeigen Verhaltensauffälligkeiten – sie werden aggressiv oder apathisch und lassen sich nicht anfassen. Auch ein Zurückziehen in Ecken und unter Möbelstücken ist möglich.

Suchen Sie bei den ersten Anzeichen auf einen Befall umgehend den Tierarzt auf. Der ausgeprägte Juckreiz ist eine starke Belastung für das Tier. Durch offene Wunden im Ohr können bakterielle Sekundärinfektionen entstehen – schmerzhafte Ohrinfektionen und Trommelfell-Durchbrüche sind möglich. In schwerwiegenden Fällen greift die Entzündung auf das Mittel- und Innenohr über, was Schädigungen der Hirnhäute und des Gehirns verursachen kann.

Hat sich eine Katze mit Ohrmilben infiziert, kann sich die Krankheit auf beide Seiten der Ohren ausbreiten und eine sogenannte Ohrräude hervorrufen. Es kommt zu einer verstärkten Ohrenschmalz-Produktion, welches sich mit den Milben zu einem kaffeesatzartigen Sekret verbindet. Bleibt die Behandlung aus, können sich die Ohrmilben auf andere Körperregionen ausbreiten und somit juckende Hautekzeme auslösen.

Ohrmilben – Diagnose und Medikamente

Die Diagnosestellung in der Tierarztpraxis verläuft in den meisten Fällen unkompliziert.

Im ersten Schritt nimmt der Tierarzt eine gründliche Ohrenuntersuchung vor. Diese erfolgt mit einem Ohrenspiegel, dem sogenannten Otoskop. Das trichterförmige Werkzeug ist mit Lampe und Lupe ausgestattet, sodass die Milben gut zu erkennen sind. Das Licht des Otoskops lässt die Tierchen aktiver werden und lockt sie hervor.

Tierarzt Untersuchung Katzenohr
(Symbolfoto: Von Kittyfly/Shutterstock.com)

Findet der Tierarzt zudem ein schwarz-braunes Sekret im Ohr vor, gilt die Diagnose nahezu als gesichert. Im Zweifelsfall untersucht er eine Probe des Ohrsekrets unter dem Mikroskop.

Hat sich der Verdacht auf Ohrmilben bestätigt, reinigt der Tierarzt die Ohren der Katze sorgfältig, um Krusten aufzulösen und zu entfernen. Im zweiten Schritt kommen Tropfen oder Salben zum Einsatz, die ins Ohr gegeben werden. Die Mittel enthalten meist Wirkstoffe wie Benzylbenzoat und Ivermectin und führen im Normalfall rasch zu einer gesundheitlichen Verbesserung.

Mögliche Entzündungen lassen sich mit antibiotischen Mitteln behandeln. Reicht eine lokale Behandlung nicht aus, kommen Antiparasitika zum Einsatz, um die Milben abzutöten.

Die Behandlung der Ohrmilben kann mehrere Tage in Anspruch nehmen. Wichtig ist, dass Sie die Mittel so lange anwenden, wie es der Tierarzt angeordnet hat.

Nachsorge und Vorbeugung sind wichtig

Leben weitere Tiere im Haushalt, sollten diese – nach Anweisung des Tierarztes – vorbeugend mitbehandelt werden, um eine gegenseitige Ansteckung zu verhindern.

Während der Behandlung sind strenge Hygienemaßnahmen im Haushalt wichtig. Um die Verbreitung der Milben einzuschränken, sollten Sie Körbchen, Decken und Kissen der Katze gründlich reinigen und waschen. Eventuell muss die Umgebung mit einem Umgebungsspray behandelt werden.

Ein Allheilmittel, das einen Ohrmilbenbefall verhindert, gibt es nicht. Sie können das Risiko eines erstmaligen bzw. erneuten Befalls minimieren, indem Sie den Schlafplatz Ihrer Katze regelmäßig säubern und waschbare Kissen und Decken bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine waschen. Der Staubsauger sollte täglich zum Einsatz kommen. Heißdampfgeräte leisten ebenfalls gute Arbeit.

Eine weitere Vorbeugemaßnahme sind Spot-On-Medikamente, die auf die Haut der Katze aufgetragen werden. Die Mittel halten die Ohrmilben einen längeren Zeitraum fern und verhindern ein erneutes Einnisten.

Schenken Sie der Körperpflege Ihrer Katze Aufmerksamkeit – entsprechende Mittel zur Reinigung der Ohren reduzieren das Risiko einer Infektion. Kontrollieren Sie regelmäßig den inneren Teil des Ohres auf Anzeichen eines Ohrmilbenbefalls. Reinigen Sie die äußere Ohrmuschel mit einem feuchten Wattepad oder einem angefeuchteten Tuch. Bitte keine Ohrstäbchen verwenden. Sie können damit das Trommelfell der Katze verletzen und Schmutz in den Gehörgang drücken.

Tipp: Falls Ihre Katze häufig an Wunden im Bereich der Ohren leidet, ist eine Ohrenpflege auf pflanzlicher Basis zu empfehlen. Sie beugt Entzündungen vor und lindert Reizungen. Im Falle eines leichten Milbenbefalls können pflanzliche Ohrmilbenöle Verbesserungen erzielen, ersetzen aber keinen Besuch beim Tierarzt.

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Vorsicht vor Hausmittel-Empfehlungen

Im Internet sind vermeidliche Tipps zu finden, um gegen Ohrmilben vorzugehen. Es wird beispielsweise empfohlen, der Katze Olivenöl, Paraffinöl oder Babyöl ins Ohr zu träufeln. Von diesen Maßnahmen ist dringend abzuraten. Von außen lässt sich schlecht beurteilen, wie weit der Befall fortgeschritten ist und ob sich Wunden entzündet haben. Die Gefahr ist groß, dass die Hausmittel die Symptome verschlimmern.

Wählen Sie den sicheren Weg und suchen Sie bei Verdacht auf Ohrmilben einen Tierarzt auf. Er stellt die richtige Diagnose und wird Ihre Katze mit geeigneten Mitteln behandeln.

Fazit

Ohrmilben sind unangenehme Parasiten, die die Ohrmuschel und den Gehörgang der Katze befallen und starken Juckreiz auslösen. Ein Befall macht sich durch häufiges Kratzen der Ohren bemerkbar. Im Ohr können Entzündungen entstehen. Häufig bilden sich braun-schwarze Krusten, die an Kaffeesatz erinnern.

Weist die Katze entsprechende Symptome auf, sollte sie umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden. Eine mehrtägige Behandlung mit entsprechenden Salben und Tropfen führt rasch zur Besserung. Wichtig ist, dass andere im Haushalt lebende Tiere mitbehandelt und die oben genannten Hygienemaßnahmen beachtet werden. So ist Ihre Samtpfote innerhalb weniger Tage von den lästigen Parasiten befreit.